Deutschland: Keine Cannabisernte im Jahr 2020

September 30, 2020
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Das Ausschreibungsverfahren für den Anbau von medizinischem Cannabis in Deutschland verlief von Beginn an holprig. Nachdem das erste Verfahren gestoppt wurde, startete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im Juli 2018 die nächste Runde. Doch auch hier kam es zu Verzögerungen. Erst verlängerte sich die Bewerbungsfrist zweimal und dann die Zuschlagserteilung. Dennoch hielt man daran fest, die erste Ernte in Deutschland in diesem Jahr einfahren zu können.

Einem aktuellen Bericht der apotheke adhoc zufolge können die Cannabisproduzenten Aurora, Aphria und Demcan in diesem Jahr kein deutsches Cannabis ernten. Schuld sei die Coronakrise. So waren die zuständigen Behörden nicht in der Lage, die notwendigen BtM- und GMP-Zertifizierungen fristgerecht auszustellen.

Produzenten bestätigen Verzögerungen

Zurzeit bereite Aurora die Inbetriebnahme ihrer Produktionsanlage in Leuna vor und erklärte laut apotheke adhoc:

„Wir freuen uns darauf, die Produktion zu beginnen, sobald alle notwendigen Schritte zur Produktionsvorbereitung und zu behördlichen Genehmigungen unternommen wurden – einige dieser Schritte dauern durch die anhaltende Pandemie verursachten Einschränkungen länger als ursprünglich erwartet und geplant. Aurora diskutiert regelmäßig den Projektfortschritt mit der Cannabisagentur und stimmt das weitere Vorgehen und etwaige Verzögerungen im Zeitplan ab. Die erste Lieferung wird sich vermutlich in das nächste Jahr verschieben.“

Das Berliner-Startup Demecan plant ebenfalls die Produktion in der Nähe von Leuna. In Ebersbach, nahe Dresden, erwarb das Unternehmen einen ehemaligen Schlachthof von dem insolventen Cannabiskonzern Wayland. Nun müsse die Cannabisproduktion den neuen Bedingungen angepasst werden, sodass eine Ernte in diesem Jahr unmöglich sei.

„Unser Ziel ist es, zeitnah mit dem Anbau der Pflanzen zu beginnen, um so schnell wie möglich im neuen Jahr eine Lieferung an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zu gewährleisten“, so Demecan laut apotheke adhoc.

Die Verzögerung der Cannabisernte habe auch das Unternehmen Aphria bestätigt, dessen Produktionsanlage sich in der Nähe von Neumünster befinde. Eine Lieferung werde für das erste Quartal 2021 anvisiert.

Keine Veränderungen auf dem deutschen Cannabismarkt

Die Verzögerungen bei der deutschen Cannabisernte durch die Coronakrise sind nachvollziehbar. Dennoch reicht das importierte medizinische Cannabis nicht aus, weshalb das BfArM die rund 12,4 Tonnen nachbeantragen musste.
Aber auch selbst wenn deutsches Cannabis nächstes Jahr verfügbar ist, dürften die 2,6 Tonnen pro Jahr bei Weiten nicht ausreichen, sodass Deutschland weiterhin auf Unternehmen wie CanPharma angewiesen sein dürfte, die Medizinalcannabis nach Deutschland importieren.

Quelle:

Germany’s first medical cannabis harvests likely delayed until 2021


https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/markt/bfarm-cannabis-dieses-jahr-keine-ernte/?tx_aponews_newsdetail%5B%40widget_4%5D%5BcurrentPage%5D=2&tx_aponews_newsdetail%5B%40widget_4%5D%5BitemsPerPage%5D=1&cHash=25c7ab284ce95b6f9449e330a777fc2a

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