Neue Studie: CBD kann Parkinson Symptome verbessern 

Januar 13, 2021
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Cannabidiol (CBD) kann Parkinson-Patient*innen Linderung verschaffen. Das zeigt eine Studie der Abteilung für Neurologie der University of Colorado School of Medicine in Aurora (USA). So reduzierten sich die motorischen Symptome der Erkrankung, aber auch der Nachtschlaf und emotionale Störungen verbesserten sich deutlich. Bei einigen Teilnehmenden der Studie erhöhten sich allerdings die Leberwerte aufgrund der hohen Dosierung. 

Menschen mit Parkinson können von CBD profitieren 

In der Studie erhielten 13 Personen mit Morbus Parkinson und substanziellem Ruhetremor pflanzliches, hochgereinigtes CBD (Epidiolex; 100 mg/mL). Der CBD-Extrakt wurde von 5 bis 20-25 mg pro Kilogramm Körpergewicht titriert und über 10 bis 15 Tage beibehalten. Die Patient*innen hatten ein Durchschnittsalter von 68 Jahren. 

Alle 13 an der Studie Teilnehmenden berichteten über leichte Nebenwirkungen, wie Durchfall (85 %), Somnolenz (69 %), Müdigkeit (62 %), Gewichtszunahme (31 %), Schwindel (23 %), Bauchschmerzen (23 %) und Kopfschmerzen, Gewichtsverlust, Übelkeit, Anorexie und gesteigertem Appetit (jeweils 5 %). Erhöhte Leberenzyme traten bei fünf Personen auf, das entspricht 38,5 Prozent der gesamten Gruppe. 

Drei Personen brachen die Studie aufgrund von Unverträglichkeiten ab. Die restlichen zehn erzielten eine Verbesserung der Gesamt- sowie der motorischen Werte. Weitere positive Ergebnisse waren, dass sich der nächtliche Schlaf sowie emotionale oder verhaltensbedingte Kontrollstörungen signifikant verbesserten. Die Wissenschaftler kommen daher zu dem Ergebnis, dass CBD in Form von Epidiolex bei Morbus Parkinson wirksam sein kann. Die relativ hohe Dosis, die in dieser Studie verwendet wurde, war aber auch mit Erhöhungen der Leberenzyme verbunden.  

Morbus Parkinson 

Morbus Parkinson ist nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. In Deutschland sind ungefähr ein Prozent der über 60-Jährigen von der unheilbaren Krankheit betroffen. Die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt. Die Therapie zielt vor allem darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen.  

Zu Beginn der Erkrankung sind die Symptome unspezifisch. Dazu gehören Schmerzen im Schulter-, Nackenbereich oder im Rücken, außerdem die Verlangsamung und Abnahme der Bewegungen. Hinzu kommt ein einseitig beginnender Ruhetremor. Im Verlauf der Erkrankung verändert sich das Gangbild. Die Betroffenen beugen sich nach vorn und machen nur kleine, kurze Schritte. 

Neben den motorischen Beschwerden können auch Schlafstörungen, Schmerzen in Muskeln und Gelenken sowie depressive Verstimmungen auftreten. Später können Affektlabilität, Apathie, Angststörungen und Demenz hinzukommen. Diese nicht-motorischen Symptome sollten nicht unterschätzt werden, da sie die Lebensqualität der Patient*innen oft stark einschränken. 

 

Quelle: 

Leehey MA, Liu Y, Hart F, Epstein C, Cook M, Sillau S, Klawitter J, Newman H, Sempio C, Forman L, Seeberger L, Klepitskaya O, Baud Z, Bainbridge J. Safety and Tolerability of Cannabidiol in Parkinson Disease: An Open Label, Dose-Escalation Study. Cannabis Cannabinoid Res. 2020;5(4):326-336. 

Photo by Hugo Delauney on Unsplash

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