Umfrage: Patienten nutzen Cannabis bei CED

November 11, 2020
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In Deutschland leiden laut Schätzungen über 320.000 Menschen unter einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Verschiedene Studien haben bereits Hinweise darauf gegeben, dass Cannabinoide bei CED entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken können.

Im Mai dieses Jahres veröffentlichte die Lambert-Initiative für Cannabinoid-Therapien an der University Sidney die Ergebnisse ihrer Umfrage zum Thema chronisch-entzündliche Darmerkrankung und die Verwendung von Cannabis. Rund ein Viertel der Australier, die unter Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leiden, medizieren sich mit illegalem Cannabis. Nur 1,4 Prozent der 838 befragten Teilnehmer bekamen legales medizinisches Cannabis.
Die Forscher führten aus, dass diese Ergebnisse darauf hindeuten, dass Patienten ihre Krankheit mit Medikamenten nicht angemessen behandeln können und deshalb auf der Suche nach alternativen Therapieoptionen seien. Durch die Verwendung von Cannabis konnten die Patienten insbesondere Krämpfe und Schmerzen lindern. Zusätzlich verbesserten sich auch die Schlafqualität und die Angstsymptomatik. Die Stuhlhäufigkeit, -konsistenz und -dringlichkeit verbesserten sich hingegen nur gering.

Aktuelle Umfrage zu CED und Cannabiskonsum

Das Online-Magazin Medical Tribune berichtet über eine aktuelle Umfrage, die von der Klinik für integrative Medizin und Naturheilkunde in Bamberg durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 417 CED-Patienten zu ihren Erfahrungen mit Cannabis befragt.

Rund 8 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie Cannabis zur Linderung ihrer Beschwerden bereits eingesetzt haben. 16,7 Prozent erklärten, dass ihnen medizinisches Cannabis von ihrem Arzt empfohlen wurde und 5,7 Prozent beantragten die Kostenübernahme. Über den Schwarzmarkt bezogen 82,4 Prozent das Cannabis.

Besonders interessant ist, dass 40 Prozent der Befragten nach subjektiver Einschätzung angaben, dass sie ihre Biologika-Dosis durch die Verwendung von Cannabis reduzieren konnten. 6,7 Prozent setzten ihre Medikamente ganz ab.
Weiter heißt es, dass der häufigste Grund für die Beendigung des Cannabiskonsums zur Beschwerdenlinderung die fehlende Möglichkeit war, legales medizinisches Cannabis zu erhalten. Aus diesem Grund sprachen sich 62,9 Prozent für die Cannabis-Legalisierung aus.

Die Forscher führten zu den Ergebnissen aus, dass der hohe Bezug über den Schwarzmarkt bedenklich sei. Außerdem seien kontrollierte klinische Studien zu medizinischem Cannabis bei CED notwendig.

Quellen:

https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/cannabis-eigentherapie-bei-chronisch-entzndlichen-darmerkrankungen-weit-verbreitet/

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