Neue Studie: Nabilon gegen Parkinson-Symptome

Oktober 8, 2020
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Die Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck haben jetzt in einer randomisierten kontrollierten Studie getestet, inwieweit das synthetische THC-Präparat Nabilon die nichtmotorischen Symptome (NMS) lindern kann. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in dem renommierten Fachjournal der American Neurological Assosiation „Annals of Neurology“.

Etwa zwei Prozent der Weltbevölkerung im Alter von über 60 Jahren erkrankt an der neurodegenerativen Erkrankung Morbus Parkinson. Betroffene leiden unter vielfältigen motorischen Störungen wie einem Muskelzittern in Ruhe, Bewegungsarmut, verlangsamten Bewegungen und steifen Muskeln. Hinzu kommt, dass die aufrechte Körperhaltung immer instabiler wird. Daneben können verschiedene nichtmotorische Symptome (NMS) auftreten wie Stimmungsschwankungen, Wahrnehmungs- und Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit, geminderte Leistungsfähigkeit, Depressionen und Angstzustände.

Die Forscher führen aus, dass die Belastung der NMS während des Krankheitsverlaufes häufig zunimmt. Es gebe nur wenige Daten aus kontrollierten klinischen Studien zur Behandlung und die verfügbaren Therapieoptionen seien begrenzt.

„Die potenzielle therapeutische Wirkung von Cannabinoiden auf Motorik und NMS bei Parkinson ist ein wichtiges Thema und wird häufig von Patientinnen und Patienten im Behandlungsraum angesprochen“, erklärte die Erstautorin der Studie Marina Peball.

Der Neurologe und korrespondierender Autor der Studie Klaus Seppi erklärte weiter, dass man in der Studie die Wirkung von Nabilon „auf die kontrollierte Behandlung von NMS bei Parkinson randomisiert und doppel-blind sowie Placebo-kontrolliert bei einer hohen Zahl an PatientInnen untersucht“ habe.

Bei Nabilon handelt es sich um ein synthetisches Analogon von Tetrahydrocannabinol (THC), der psychoaktiven Komponente von Cannabis. Nabilon weist ähnliche pharmakologische Eigenschaften auf wie THC.

Ergebnisse der Studie

Bei der Studie wurde ein Entzugsdesign verwendet, nachdem alle Patienten auf Nabilon eingestellt wurden. In den Ergebnissen heißt es, dass die NMS-Belastung unter der Behandlung mit Nabilon abgenommen habe. Insbesondere hätten Ängste abgenommen und die Schlafqualität habe sich verbessert. Außerdem sei die Therapie von den Patienten gut vertragen worden.

„Angesichts der Daten und möglichen Wirkmechanismen können wir sagen, dass Nabilon nichtmotorische Symptome bei Patientinnen und Patienten mit Parkinson zu verbessern scheint“, so die Forscher.

Somit können die Ergebnisse der Studie zu einem besseren Verständnis des Werts von Cannabinoiden für die Behandlung von NMS beitragen. Zudem können die Ergebnisse als Basis für größere kontrollierte, eventuell zu einer Zulassung führender Studien dienen.

Quelle:
https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/748324.html

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