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23/Feb/2023

Neue Forschungsergebnisse der Washington State University zeigen, dass CBD den Nikotinstoffwechsel hemmt. In der Studie wurde getestet, wie sich CBD und sein Hauptmetabolit 7-Hydroxycannabidiol* auf Zellproben von menschlichen Lebergewebe und anderen Zellkulturen auswirken. Die Mission sei es, so Philip Lazarus, WSU-Professor für pharmazeutische Wissenschaften und Hauptautor der Studie, „den Schaden des Rauchens zu verringern, der nicht vom Nikotin an sich ausgeht, sondern von all den Karzinogenen und anderen Chemikalien, die im Tabakrauch enthalten sind.“

Ergebnis der Studie: CBD hemmt eines der wichtigsten Schlüsselenzyme (CYP2A6) des Nikotinstoffwechsels. Das bedeutet, es könnte Tabakkonsument*innen helfen, den Drang nach Zigaretten zu zügeln. Die Verlangsamung des Stoffwechsels der Droge könnte dazu führen, dass das Verlangen nach dem nächsten Zug herausgezögert wird.  

Schon niedrige CBD-Konzentrationen beeinflussen Nikotinstoffwechsel 

Weitere Untersuchungen haben gezeigt, dass über 70 % des Nikotins bei den meisten Tabakkonsument*innen durch dieses Enzym (CYP2A6) verstoffwechselt wird. Die Wirkung von CBD auf CYP2A6 scheint ziemlich stark zu sein. Die Ergebnisse legen nahe, dass dessen Aktivität um 50% bei relativ niedrigen CBD-Konzentrationen (1 μM) gehemmt wird. 

Dasselbe Team, unter Leitung von Lazarus, entwickelt derzeit eine klinische Studie, in der die Auswirkungen von CBD auf den Nikotinspiegel im Blut der Raucher*innen untersucht werden sollen:  

  • Behandlungsgruppe: Raucher*innen, die CBD einnehmen 
  • Placebogruppe: Raucher*innen, die Placebo einnehmen  
  • Beobachtungszeitraum: 6-8 Stunden   

Philip Lazarus betont, dass weitere Forschungen erforderlich sind, um diese Wirkungen beim Menschen zu bestätigen und die Dosierung zu bestimmen. Aber die Ergebnisse der aktuellen Studie seien bereits sehr vielversprechend. 

*Hauptmetabolit ist der Stoff, in den sich CBD im Körper umwandelt 

 

Quelle:
Chem. Res. Toxicol. 2023, 36, 2, 177–187. Publication Date: January 10, 2023
https://doi.org/10.1021/acs.chemrestox.2c00259  


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01/Feb/2023

Eine Zwillingsstudie aus den USA belegt den fehlenden Zusammenhang zwischen legalisiertem Cannabis-Konsum und dem Auftreten von psychiatrischen Störungsbildern.  

Kein Zusammenhang zwischen Legalisierung von Cannabis und psychiatrischen Erkrankungen 

Im Rahmen einer Längsschnittstudie mit 4.043 nordamerikanischen Zwillingen fanden Forschende aus den USA und Finnland heraus, dass die Legalisierung von Cannabis in den Vereinigten Staaten keine wesentliche Auswirkung auf ein breites Spektrum an psychiatrischen Erkrankungen im Erwachsenenalter hat.  

Die Proband*innen wurden erstmals im Jugendalter und erneut im Alter von 24 bis 49 Jahren untersucht und lebten sowohl in Staaten, in denen der Konsum von Cannabis legalisiert ist (40 Prozent) als auch in solchen mit Nutzungs-Verbot.  

Weitere Erkenntnis der Untersuchung: Diejenigen Zwillinge, die in einem Bundesstaat mit legalisiertem Freizeitkonsum leben, konsumieren Cannabis zwar häufiger, sind aber im Gegenzug weniger von Alkoholmissbrauch oder -abhängigkeit betroffen als die Geschwisterpaare in Staaten mit Cannabis-Verbot.  

Die Autor*innen der Studie schlussfolgern aus der Studie, dass die Legalisierung von Cannabis mit keinem anderen „nachteiligen Ergebnis“ verbunden sei und regen weitere empirische Untersuchungen an.  

Cannabislegalisierung in den USA 

Die USA ist die größte Bevölkerungsgruppe von Cannabiskonsument*innen im Vergleich zu allen anderen Ländern. Der Freizeitkonsum von Cannabis für Erwachsene ist bereits in 22 Staaten legalisiert, in weiteren soll in Zukunft darüber abgestimmt werden. Im Oktober 2022 verkündete Präsident Joe Biden, dass es zum Straferlass für Personen kommen soll, die wegen einfachen Cannabisbesitzes inhaftiert sind – ein symbolischer Akt für die US-Bundesstaaten und die internationale Gemeinschaft für die Unterstützung der Entkriminalisierung von Cannabis für Erwachsene.  

Dennoch kommt es weiterhin zur Einschränkung des Cannabismarktes durch die Bundesregierung. Durch Bestimmungen und Gesetze wird verhindert, dass Cannabisunternehmen Bankdienstleistungen in Anspruch nehmen, sich an US-Börsen notieren lassen, über Grenzen der Bundesstaaten hinweg handeln und Produkte ein- oder ausführen können.  

Nun hat Präsident Joe Biden die Entkriminalisierung und die Überprüfung des rechtlichen Status von Cannabis angeordnet. Es besteht Hoffnung für eine Neueinstufung von Cannabis für den kommerziellen Verkauf in naher Zukunft. 

 

Quelle:  

Zellers, S. M., Ross, J. M., Saunders, G. R. B., Ellingson, J. M., Walvig, T., Anderson, J. E., Corley, R. P., Iacono, W., Hewitt, J. K., Hopfer, C. J., McGue, M. K., & Vrieze, S. (2023). Recreational cannabis legalization has had limited effects on a wide range of adult psychiatric and psychosocial outcomes. Psychological Medicine, 1–10. https://doi.org/10.1017/s0033291722003762 


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11/Jan/2023

Kopfschmerzen zählen in vielen westlichen Ländern zu den häufigsten Schmerzarten. Eine neue Studie aus Kanada macht Betroffenen Hoffnung: Cannabinoide scheinen die Beschwerden von Kopfschmerz-Geplagten deutlich zu lindern.  

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 200 Schmerzpatient*innen einer Klinik in Calgary zu ihrem Konsum von Cannabis-Präparaten befragt. 34 Prozent der Befragten berichteten von einer regelmäßigen Einnahme – hauptsächlich in Form von flüssigen Cannabis-Zubereitungen oder über die Inhalation von Cannabisblüten. Die Präparate wurden sowohl zur Prävention der Schmerzen als auch zur Bekämpfung des akuten Leidens eingesetzt.  

Cannabis verringert Schmerzintensität und wirkt präventiv 

Das Ergebnis ist vielversprechend: Fast zwei Drittel der regelmäßig Konsumierenden beschrieben eine geringere Schmerzintensität und rund 30 Prozent gaben ab, dass ihre Kopfschmerzen unter der Einnahme von Cannabinoiden weniger häufig auftraten.  

Die Autor*innen der Studie schlussfolgern „einen hohen individuellen Nutzen von Cannabinoiden bei der Behandlung von Kopfschmerzen“. Für die Zukunft erhoffen sie sich mehr kontrollierte Studien und eine breitere Datenbasis für den Einsatz von pharmazeutischem Cannabis in der Therapie von schwerem Kopfschmerz.  

In Kanada ist Cannabis sowohl zu medizinischen Zwecken als auch zum Freizeitgebrauch legalisiert.  

Quelle:  

Melinyshyn AN, Amoozegar F. Cannabinoid Use in a Tertiary Headache Clinic: A Cross-Sectional Survey. Can J Neurol Sci. 2022 Nov;49(6):781-790. doi: 10.1017/cjn.2021.215.  


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